Standard-Operation des Grauen Stars
Die konventionelle Operation des Grauen Stars ist der häufigste operative Eingriff der Welt und erfolgt seit rund 40 Jahren nach dem gleichen Prinzip.
Bei der Grauer Star Operation wird die eingetrübte, natürliche Augenlinse entfernt und durch eine künstliche Intraokularlinse (= Linse innerhalb des Auges) ersetzt. Dieses OP-Verfahren ist extrem routiniert und standardisiert.
Die OP wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt. Nur in speziellen Fällen wird der Patient stationär behandelt.
Auch wenn beide Augen vom Grauen Star betroffen sind, wird im Regelfall immer nur ein Auge operiert – als erstes das stärker betroffene.
Natürlich wurde die Operation des Grauen Stars um aktuelle Technologien und Methoden ergänzt. Der derzeit modernste und schonendste Eingriff läuft folgendermaßen ab.
Grauer Star Operation: Ablauf
1. Betäubung
Vor der Operation wird das Auge mittels Tropfen betäubt (Lokalanästhesie). Zur Beruhigung erhalten viele Patienten eine zusätzliche Schlafbetäubung (Sedierung).
2. Operationszugang schaffen
Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv. Während früher Schnitte von ca. 11-13mm als Operationszugang in der Sklera erforderlich waren, wird heute nur noch ein ca. 2-3mm langer Hornhautschnitt benötigt. Diesen setzt der Augenchirurg mit einem feinen Skalpell.
3. Phakoemulsifikation
Nun wird die Phakoemulsifikation durchgeführt: es wird die vordere Linsenkapsel eingeritzt und kreisrund eröffnet (Kapsulorhexis). Eine Hohlnadel wird in die Vorderkammer des Auges eingeführt. Mit gepulsten Ultraschallstoßwellen und Operationsbesteck wird der verhärtete Linsenkern zerkleinert und zusammen mit der weicheren Linsenrinde durch die Hohlnadel abgesaugt. Je nach anatomischen Eigenschaften wird möglichst viel vom Kapselsack im Auge belassen, um der Fixierung der Intraokularlinse zu dienen.
4. Implantation der Intraokularlinse
Anschließend wird die künstliche Intraokularlinse in das Auge eingesetzt. Da diese viel größer ist, als der Operationszugang, wird sie zusammengefaltet mit einem Injektor in das Auge eingeführt und erst im Auge entfaltet und ausgerichtet. Die Intraokularlinse verfügt über elastische Bügel, mit denen sie sich nach der Ausrichtung im verbleibenden Teil des Kapselsacks fixiert.
Falls eine torische Intraokularlinse eingesetzt wird, ist eine möglichst genaue axiale Ausrichtung für das postoperative Sehvermögen wichtig. Daher wird vor der Operation der optimale Ausrichtungswinkel am Auge des Patienten angezeichnet und die Linse danach ausgerichtet.
5. Abschluss der Operation
Aufgrund des minimalinvasiven Eingriffs muss der kleine Einschnitt in das Auge nicht genäht werden und heilt selbständig aus.
Die gesamte Operation des Grauen Stars dauert nur etwa 15 Minuten. Während der Operation empfindet der Patient keine Schmerzen.
Nach der Operation
Der Patient erhält einen Salbenverband, um das operierte Auge vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Zur Überwachung bleibt der Patient noch für ein paar Stunden in der Augenklinik und darf dann – wenn keine Komplikationen auftreten – nach Hause.
Am Tag nach der Operation kann der Verband tagsüber abgenommen werden. Auch wenn das Auge noch einige Zeit braucht, bis es sich an die neue Linse gewöhnt hat, sind viele Patienten schon zu diesem Zeitpunkt glücklich über das wiedererlangte Sehvermögen. Der Salbenverband sollte nachts noch etwa eine Woche lang getragen werden. In den folgenden Wochen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den betreuenden Augenarzt notwendig.
Oftmals berichten Patienten von einem Fremdkörpergefühl oder leichtem Kratzen am Auge, das für ein paar Stunden oder ein paar Tage anhält. Dies ist normal.
Nach 5-7 Tagen können die meisten Patienten ohne Brille entweder wieder Lesen oder Fernsehen. Die Anpassung einer neuen Brille kann im Normalfall nach etwa 4-6 Wochen erfolgen.
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